Nichts ist von Dauer

Von | 17. Januar 2015

Wir alle haben mit Verlusten zu kämpfen, es gibt niemanden, der davon ausgenommen ist. Wenn wir einen Gegenstand mit aller Kraft festhalten, dann fühlen wir nach einer Weile nur noch unseren festen Griff, die Hand, die langsam steif und unbeweglich wird, denn die Beschaffenheit oder das Gewicht des Gegenstandes können wir nicht mehr spüren. Und am Ende spüren wir selbst unseren Griff nicht mehr. Das Gleiche geschieht, wenn wir einen geliebten Menschen besitzen oder festhalten wollen. Durch das krampfhafte Klammern spüren wir nur noch uns selbst und verlieren oft das Gefühl für das Wesen des anderen. Dennoch versuchen wir alles festzuhalten. Wir halten an Situationen fest, materiellen Dingen, an Gefühlen, an Erinnerungen. Ich habe von meinen vielen Lehrern gelernt, dass wir uns letztendlich nur selbst wirklich glücklich machen können.

YogaSunset_000020910588_SmallJe unabhängiger und freier unsere Liebe von Erwartungen ist, je weniger wir uns von materiellen Dingen abhängig machen, desto reiner und erfüllter wird unser Leben sein. Andere Menschen oder auch materielle Dinge können vielleicht für kurze Zeit Befriedigung schenken, aber niemals Frieden. Ist der Trennungsschmerz akut, versuchen Sie, sich täglich neu zu beobachten und zwischen echtem Leid und Selbstmitleid zu unterscheiden. Versuchen Sie sich zu stoppen, wenn Sie die Ur-Fragen überfallen: Warum war ich nicht da? Wie konnte das passieren? Warum gerade ich? Und so weiter. Wenn Sie sich dabei ertappen, dass diese Fragen, in denen niemals Heilung oder Antworten liegen, ihre Gedanken besetzen, versuchen Sie, sich nicht auf sie einzulassen. Wenn Sie sich von Ihren Gedanken in Selbstmitleid, in graue Zukunftsvisionen oder in schmerzhafte Erinnerungen hineinsteigern lassen, lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt. In dem Moment, in dein Sie sich der Manipulation durch lose Gedanken bewusst werden, wird sich ihr Bewusstsein in die Gegenwart verschieben, in der Sie konkrete Hilfe annehmen können, statt sich nur immer fruchtlos im Kreis zu drehen. Die Heilung liegt nicht in der Vergangenheit und auch leicht in der Zukunft, sie kann nur in der Gegenwart liegen, denn nur die Gegenwart ist wirklich da.

Sein Schicksal anzunehmen ist eine große Aufgabe, die wir in unserem Leben haben. Es geht uns allen gleich, denn wir alle haben Angst vor Verlust, sei er nun verursacht durch eine Trennung oder den Tod. Wer es schafft, die quälende Gedankenmaschine auszuschalten, die immer wieder nach Gründen und Erklärungen sucht, kann Frieden finden. Geben Sie sich bei einem Verlust oder einer Trennung Zeit. Es wird dauern, bis Sie zu jeder komplett zu sich finden aber Yoga kann helfen, Klarheit in dieses Wechselspiel von Körper, Seele und Geist zu bringen.